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Projekt Zukunft Finanzwesen

Die evangelische Landeskirche in Württemberg besitzt nach Beendigung des Projektes „Wirtschaftliches Handeln“ im Jahr 2009 mit der Software Navision-K von Microsoft ein inzwischen akzeptiertes und funktionales Rechnungswesensystem, welches flächendeckend in der gesamten Landeskirche mit ihren Kirchengemeinden, Kirchenbezirken und weiteren kirchlichen Körperschaften eingeführt wurde. Die Haushaltsführung erfolgt dabei nach den Grundsätzen der erweiterten Kameralistik, die um kaufmännische Elemente (z. B. Bilanz) angereichert wurde.

Die Evangelische Landeskirche beabsichtigt nun in den kommenden Jahren auf ein doppisches Rechnungswesen mit Elementen der öffentlichen Haushaltswirtschaft, vergleichbar mit der kommunalen Doppik, umzusteigen. Dies erfordert eine auf die notwendigen Geschäftsprozesse abgestimmte Anpassung der landeskirchlichen Haushaltsordnung (HHO) als vorgelagerten Schritt für eine Softwareauswahl, -programmierung und -einführung.

Gründe für den Umstieg

Für einen Umstieg sprechen verschiedene Gründe:

  • Bei den Kommunen in Baden-Württemberg ist ein Umstieg auf die kommunale Doppik bis 2020 vorgesehen. Die Doppik wird damit auch in der öffentlichen Verwaltung Standard.
  • Die Ausbildung des gehobenen Verwaltungsdienstes in Ludwigsburg und Kehl beschränkt sich bereits seit einigen Jahren auf das kaufmännische Rechnungswesen. Eine Einarbeitung junger Mitarbeitender in die Doppik ist daher schneller möglich. Die Gewinnung von Verwaltungsnachwuchskräften wird mit einem kameralen Rechnungswesen hingegen schwerer und erfordert Nachschulungen.
  • Gegenüber dem heutigen Verfahren lassen sich vor allem alle den Vermögenshaushalt berührenden Geschäftsvorfälle deutlich einfacher in der Doppik abbilden. Die Konsolidierung der Landeskirche wird bei einem einheitlichen Rechnungswesen zudem deutlich erleichtert.
  • Rechtsänderungen (Steuerrecht, HGB etc.) werden bei einem kaufmännischen Rechnungswesen automatisch im Standard integriert. Im kameralen Zusatzsystem werden zum Teil aufwändige Zusatzprogrammierungen (z.B. bei SEPA) erforderlich.

Diese Umstellung erfolgt in drei Abschnitten bzw. Teilprojekten:

  1. Vorbereitung und Durchführung der Softwareumstellung von NAV2009 auf NAV2016 mit gleichzeitiger Portierung und Redesign der kameralen Oberfläche von Navision-K.
  2. Dies hat zum Ziel, nach dem Wegfall des Supports für NAV2009 einen Verbleib im kostengünstigen Mainstream-Support von Microsoft und Schaffung eines Zeitpuffers zur Vorbereitung der nachfolgenden Handlungsalternativen sicherzustellen.
  3. Schaffung der haushaltsrechtlichen Voraussetzung für ein aussagekräftiges und zukunftssicheres Finanzwesen.
  4. Ausschreibung, Auswahl und Einführung einer zukunftsfähigen Finanzsoftware für ein doppisches Rechnungswesen.

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